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MoorArt 2023 / Das Feld
 
Es wäre zwar naheliegend und verlockend, eigentlich würde es auf der Hand liegen oder mindestens im Bereich des Möglichen, aber nein! Die Nachahmung der Natur ist nicht das, was uns umtreibt. Vielmehr interessiert uns, über sie nachzudenken: über ihren Stellenwert, unser Nebeneinander mit ihr, über uns. Es reizt uns nicht nur hier in diesem verwunschenen Park unseren Gedanken nachzuhängen sondern auch dort wo Blattgrün und Mohnrot, Kornblumen- blau und Goldregengelb Akzente setzen, wo Huflattich auf brachem Boden blüht und sich Sauerampfer noch behauptet, dort neben der Autobahnbaustelle. Auch da, wo immergrüner Cotoneaster und Heckenmyrthe die Grünzonen neben dem akkuraten Rasen pflegeleicht machen. Nicht zu vergessen auch die Wildnis da und dort, in der sich die herrlich blühenden Gewächse ausbreiten mit ihren verführerischen Far- ben und den lustigen Namen: Bärenklau! Springkraut! Knöterich! Goldrute! Wassernabel! Essigbaum!Ist „das Feld“- so selbstverständlich es da stehen mag - nicht auch ein Fremdkörper oder ein Gegen- satz zu seiner natürlichen Umgebung? Auf den zweiten Blick zeigen sich Parallelen dazu...Was mögen die einzelnen Elemente, was das ganze Feld verkörpern?Und - was ist da beim genaueren Hinhören zu vernehmen?Zum einen mögen diese Fragen die Wahrnehmung des momentanen Umfeldes im Moor schärfen, zum anderen vielleicht auch zur Frage verleiten, inwieweit das Seleger Moor eine Idylle ist - oder eben auch betroffen von vielen komplexen äusseren Einflüssen.
 
André Ribi und Richard Albertin

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